Duale Ausbildung

1. Welchen Stellenwert hat das duale (betriebliche) Ausbildungssystem in der Wirtschaft?

Die duale Ausbildung, auch als betriebliche Ausbildung bekannt, ist die am weitesten verbreitete Ausbildungsart in Deutschland, die mehr als 50% aller Jugendlichen absolviert. Sie genießt internationale Anerkennung. Die meisten Ausbildungsberufe sind nach dem dualen Ausbildungssystem aufgebaut. Für Unternehmen hat die duale Ausbildung den Vorteil, dass sie sich auf diese Weise den eigenen Fachkräftenachwuchs sichern können.

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2. Welche Voraussetzungen sind für die duale Ausbildung notwendig?

Es gibt, lt. Gesetz, keine bestimmten Voraussetzungen, wenn du einen Beruf nach dem dualen Ausbildungssystem erlernen möchtest. Prinzipiell kann laut BBiG jeder Mensch jede beliebige duale Ausbildung absolvieren, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Schulabschluss. Jedoch sind in vielen Regionen in Deutschland duale Ausbildungsplätze limitiert und die Nachfrage ist größer als das Angebot.

Ist dies der Fall, legen die Unternehmen die Voraussetzungen fest und wählen die besten Bewerber aus – nach Art des Schulabschlusses und Noten. Beginnen kannst du die duale Ausbildung, wenn der Ausbildungsvertrag vom Unternehmen vorliegt.

3. Wie lange dauert die betriebliche Ausbildung?

Je nach Ausbildungsberuf dauert eine betriebliche Ausbildung meist zwischen 2,0 und 3,5 Jahre. Schulabschluss und die gezeigten Leistungen während der Ausbildung können sich auf die Ausbildungsdauer auswirken und zu einer Ausbildungsverkürzung oder aber auch -verlängerung führen.

4. Wie ist das duale Ausbildungssystem in Deutschland aufgebaut?

Die Kombination aus praktischer Ausbildung in einem Unternehmen und Theorievermittlung in einer Berufsschule garantiert eine perfekte Verbindung von Theorie und Praxis. Darüber hinaus ist es vielerorts an Berufsschulen auch möglich, Zusatzqualifikationen zu erwerben. I.d.R. arbeitet der Azubi drei bis vier Tagen wöchentlich im Unternehmen, wo er die praktischen bzw. handwerklichen Fähigkeiten seines Ausbildungsberufes erlernt.

Zwischen acht und zwölf Unterrichtsstunden in der Woche besucht der Azubi eine Berufsschule. Lehrpläne variieren nach Ausbildungsberuf und Bundesland, in dem die duale Ausbildung absolviert wird. Der Unterricht ist aufgeteilt in fachtheoretische Inhalte, die speziell auf den Beruf zugeschnitten sind, und allgemeine Inhalte. Im allgemeinen Teil stehen bei allen Berufen u.a. Deutsch, Politik, Religion und Sport auf dem Lehrplan. Wie die Ausbildung im Einzelfall geregelt ist, legt der Ausbildungsvertrag fest. IHK oder HWK kontrollieren die Ausbildung und führen auch Prüfungen durch.

5. Welche Ausbildungsvergütung erhältst du in der dualen Ausbildung?

Jeder Azubi hat nach § 17 Berufsbildungsgesetz Anspruch auf eine „angemessene Vergütung“. Je nach Branche, Ausbildungsberuf und Ausbildungsbetrieb variiert diese Vergütung. Durchschnittlich haben Auszubildende im Jahr 2018 nach einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) 908 Euro brutto pro Monat verdient. Da es sich um einen Durchschnittswert handelt, gibt es Ausbildungsgänge, bei denen du mehr verdienst – aber auch viele, bei denen du deutlich weniger verdienst. Deshalb informiere dich über einzelne Berufe am besten bei den Berufsprofilen. Gibt es gültigen Tarifvertrag, ist dort auch die Ausbildungsvergütung fest verankert.

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6. In welchen Branchen kannst du eine duale Ausbildung absolvieren?

  • Freie Berufe (Arztpraxen und Apotheken, Rechtsanwalts- oder Steuerkanzleien)
  • Industrie und Handel
  • Öffentlicher Dienst
  • Landwirtschaft
  • Handwerk

7. Wie erfolgt die Bewerbung bei der dualen Ausbildung?

Viele Unternehmen beginnen ihre Suche nach Azubis bereits zu Beginn des entsprechenden Jahres. Sie schreiben ihre dualen Ausbildungsplätze schon meist ein ganzes Jahr vorm Ausbildungsbeginn aus. Beginne deshalb mit deiner Berufswahl bereits im vorletzten Schuljahr, damit dir frühzeitig klar ist, welcher Beruf der richtige für dich sein könnte! Deine Bewerbung schickst du an ausgewählte Unternehmen. Informiere dich in den Stellenausschreibungen über die Bewerbungsfristen!

bildungsdoc-tipp. Bringe bei der Bewerbung deine Persönlichkeit authentisch zum Ausdruck und präsentiere dich selbstbewusst – ohne arrogant zu wirken! Weise auch auf deine Zusatzqualifikationen (z.B. Sprachkenntnisse) hin, falls vorhanden. Nenne auch deine Hobbys. Aus den Hobbys ergeben sich häufig Anknüpfungspunkte für das Bewerbungsgespräch.

8. Wie kannst du mit einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss Karriere machen?

Hast du die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden (im Handwerk: Gesellenprüfung) ist die berufliche Ausbildung beendet. Die abgeschlossene Berufsausbildung bildet eine solide Grundlage für deine weitere berufliche Karriere. Durch Weiterbildung kannst du z.B. im Handwerk deinen Meisterbrief machen. Mit bestandener Meisterprüfung oder auch mit über dreijähriger Berufserfahrung muss auch das Hochschulstudium kein Traum mehr bleiben. Das duale Ausbildungssystem hat dich allgemein befähigt, lebenslang zu lernen – in Deutschland und im Ausland.

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