Gute Bewerbung schreiben

1. Welche Voraussetzungen sind nötig, um eine gute Bewerbung zu schreiben?

Willst du erfolgreich sein, brauchst du mehr als Talent, Kraft und einem Traum. Du brauchst die Fähigkeit, andere von dir zu überzeugen. Das Selbstmarketing hat einen hohen Stellenwert. Eine gute Bewerbung schreiben ist die Kunst, sich gekonnt zu präsentieren. Die Suche nach einem Arbeitgeber ist vergleichbar mit der Partnerwahl. Du musst beim Bewerben herausfinden, wie du den anderen auf dich aufmerksam machst, ohne aufdringlich zu wirken.

Baue in deinen Bewerbungsinhalt einen ‚Donkey Kong‘ ein, an den sich der Empfänger besonders erinnert. Vorlagen und Musterschreiben zum Bewerben sind hilfreich. Benutze sie aber nur als ‚roten Faden‘. Die Gestaltung der Bewerbung erfolgt individuell, auf dich als Bewerber und die Interessen der Firma zugeschnitten. Füllst du beim Schreiben der Bewerbung nur die Muster-Vorlagen aus, gehörst du zur grauen (erfolglosen) Masse.

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Google bei Bewerbung schreiben deinen (künftigen) Arbeitgeber aus

Vorm Bewerbung schreiben solltest du deinen möglichen zukünftigen Arbeitgeber ausgoogeln. Eine Online Recherche lohnt sich immer. Beantworte dir dabei folgende Fragen:

  • Wie ist das Unternehmen aufgebaut? Produktspektrum? Mitarbeiterzahl? Umsatz? Marktstellung?
  • Was erzählen Mitarbeiter und Aussteiger in Online Foren über die Firma?
  • Kannst du dich mit der Unternehmensphilosophie identifizieren?
  • Passt du in die Unternehmenskultur?
  • Welche Chancen bieten sich dir?

Was gehört zu einer vollständigen Bewerbung?

  • Individuelles Bewerbungsanschreiben
  • Deckblatt mit Foto (Kein MUSS mehr) und Adresse
  • Tabellarischer, strukturierter Lebenslauf
  • Kopien von Abitur-, Arbeits- und Lehrzeugnis
  • Praktikumsbescheinigungen
  • Zertifikate über Zusatzqualifikationen, z.B. Sprachkenntnisse

2. Was interessiert den Personalchef?

Viele Personalchefs entscheiden heute in 30 Sekunden, ob sie sich eine Bewerbung genauer anschauen oder nicht. Sätze, wie z.B. ‚Ich interessiere mich für die Stelle in Ihrem Unternehmen, weil Ihre internationale Ausrichtung zu meinem Lebenslauf passt.‘, gehören nicht hinein. Außerdem nervt es den Personalchef, wenn er das Gefühl hat, dass du dich nicht mit dem Unternehmen beschäftigt hast, sondern die Bewerbung als Massenware herausschickst. Primär interessant sind gute Noten, Studienrichtung, absolvierte PraktikaErfahrungen im Ausland. Beim Auslandsaufenthalt sind die Beweggründe interessant, da sie Auskunft über Motivation und Selbständigkeit geben.

Wichtig sind neben der fachlichen Eignung die Macherqualitäten, wie Eigeninitiative, Belastbarkeit, Innovationsfreude und unternehmerisches Denken. Liefere konkrete Beispiele für deine Machermentalität. Stelle deine Qualitäten dar. Gefragt ist ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung, gepaart mit der Fähigkeit, die eigenen Stärken bewusst zu vertreten, ohne dabei zu übertreiben. Im gesamten Bewerbungsverfahren musst du auch die künftigen Aufgaben im Blick behalten. Zeige, dass du weißt, was dich erwartet und wie die Firma von deinen Qualifikationen profitieren kann. Bei der Bewerbung sind aus Eigenmotivation erworbene Zusatzqualifikationen (z.B. Sprachzertifikate) von Vorteil.

3. Wie sollte das Bewerbungsanschreiben aufgebaut sein?

Im Bewerbungsanschreiben sollst du nicht begründen, warum du dich bewirbst, sondern darlegen, was du drauf hast. Schreibe, was du wo geleistet, gelernt und erreicht hast und warum gerade du zum Vorstellungsgespräch einladen werden solltest. Wichtig ist u.a. eine gute lesbare Schrift – Verdana oder Trebuchet.

  • Kurz und knackig. Das Bewerbungsanschreiben zeigt die Qualität deiner Bewerbung. Fehlt z.B. der persönliche Ansprechpartner, obwohl er ausdrücklich in der Stellenausschreibung genannt wurde, ist die Rechtsform des Unternehmens falsch oder häufen sich Rechtschreibfehler, macht das keinen guten Eindruck. Der Bezug auf die Stellenanzeige und die Chiffre-Nr. gehören in die Betreffzeile und haben im weiteren Text nichts verloren.
  • Bei zu vielen Flüchtigkeitsfehlern unterstellt man dir, dass du im Berufsalltag zu einer schludrigen Arbeitsweise neigst. Das ist kein guter Anfang für dich! Das Bewerbungsanschreiben ist kein Begleitbrief, sondern hat einen hohen Stellenwert. Wenn du es absichtlich kurz hältst, forderst du den Leser dazu auf, sich die Infos selbst aus den Unterlagen herauszusuchen. Damit machst du es dir unnötig schwer.
  • Beginne nicht mit ‚Adam und Eva…‘. Verzichte auf jegliche Einleitung. Gehe präzise auf das Anforderungsprofil ein. Die kurze schriftliche Selbstcharakterisierung soll dem Personalchef klar machen, dass du dir zutraust, die Aufgaben der neuen Position ohne Probleme und mit Engagement zu bewältigen. Mit welchen persönlichen Eigenschaften, den sogenannten Soft Skills kannst du glänzen? Warum sollten sie dich einstellen? Welchen Nutzen, welchen Mehrwert bringst du mit ins Unternehmen? Gib hierauf eine kurze präzise Antwort.
  • Ein Bewerbungsanschreiben von z.B. Absolventen erzielt die größte Wirkung, wenn die bisherigen Erfahrungen aus Praktika und Studium zu den kommenden Aufgaben passen. Verkaufe dich nicht unter Wert. Die goldene Regel der Bewerbungskommunikation lautet: Beschreiben, aber nicht bewerten. Ausgewählte Beispiele sind besser als starre Formulierungen. Der Personalchef kann nicht wissen, was Worthülsen wie ‚Organisationstalent‘ oder ‚Kommunikationsstärke‘ bedeuten sollen. Schreibe besser davon, dass du z.B. Erfahrung als Teamleiter bei großen VIP-Veranstaltungen hast oder dass du darin geübt bist, anderen Leuten den Rücken freizuhalten.
  • Erst nachdem du alle deine Stärken aufgezählt hast, gehst du darauf ein, weshalb du dich ausgerechnet auf diese Stelle bewerben möchtest. Wenn deine vorangegangenen Argumente schon deutlich für dich sprechen, ist es ohnehin nicht mehr so wichtig, warum du dich beworben hast. Beende das Bewerbungsanschreiben mit einer eleganten Schlussformulierung. Anstatt der Floskel ‚Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen‘, solltest du besser schreiben: ‚Ich freue mich, Sie bald persönlich kennenzulernen.‘ Damit beweist du Selbstbewusstsein und dokumentierst, dass du dich schon auf das Vorstellungsgespräch freust. Unterschreibe das Anschreiben eigenhändig und mit Füllfederhalter!
Bewerbung schreiben

4. Wie schreibst du einen Lebenslauf?

Alle Angaben im Lebenslauf sollten einen Bezug zur angestrebten Position haben. Eine Standard-Version für verschiedene Bewerbungen ist tödlich, da sie i.d.R. zu einer Absage führt. Wichtig ist, neben inhaltlichen Aspekten, ein übersichtliches Design, denn das nimmt der Personalchef als Erstes wahr. Zu wissen, wie man einen Lebenslauf schreibt, kann sehr nützlich sein, daher möchten wir dir einige Tipps geben.

Schreibe den Lebenslauf (maximal zwei Seiten) lückenlos und mit korrekten Zeitangaben, achte auf Vollständigkeit. Gliedere den Lebenslauf übersichtlich und gestalte ihn in sich schlüssig. Liste Schulbildung, besuchte Schultypen, Schulabschluss auf. Weiterhin Praktika und Nebentätigkeiten: Die Angaben müssen Firmen bzw. Arbeitgeber mit Orts- und Zeitangaben enthalten. Mache bei den ‚Zeiten‘ Monatsangaben, statt nur Jahreszahlen. Sonst denkt man, du willst Lücken verschweigen. Liste Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen auf – z.B. Sprach- und/oder spezielle Computerkenntnisse, Führerscheine etc. Füge die entsprechenden Dokumente bei. Mache Angaben zu Auslandsaufenthalten. Unterschreibe deinen Lebenslauf mit Vor- und Zuname (mit Füller), Ort und Datum nicht vergessen.

bildungsdoc-hinweis. Bewerber, die zu lang und breit ihre bisherige berufliche Karriere schildern, neigen oft zur Selbstdarstellung. Sie sind kaum teamfähig, haben meist ihren eigenen Vorteil im Blick und messen andere Mitarbeiter nur an ihrer schulischen, beruflichen oder universitären Ausbildung statt an ihren aktuellen Leistungen.

5. Bewerbungsfoto – ja oder nein?

Bewerbungsfotos nur vom Fotografen machen lassen! Das Foto entscheidet nicht allein darüber, ob der Bewerber den Job bekommt oder nicht. Der 1. Blick geht jedoch auf das Bewerbungsfoto. Der 1. Eindruck ist nicht nur ein optischer, denn Gesichtsausdruck, Kleidung, Körperhaltung, Körperschmuck, Frisur laden zu Interpretationen beim Personalchef ein. Investiere deshalb in ein Foto (mindest. 60×40), welches dich richtig professionell aussehen lässt.

Klassisch für ein Porträt ist das Hochformat, weil es mit dem länglichen Gesicht harmoniert. Ein Querformat kann aber erfrischend sein. Es wirkt extravagant und abwechslungsreich. Achte beim Foto auf guten Kontrast zwischen Person und Hintergrund. Immer ein aktuelles Bewerberfoto verwenden – nicht älter als ein Jahr.

bildungsdoc-hinweis. Seit Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) wird das Foto von Unternehmen nicht mehr verlangt. Es ist zu riskant geworden, ein Bewerbungsfoto einzufordern, da es Rückschlüsse z.B. auf ethnische Herkunft oder eine Behinderung zulässt. Du musst also nicht, aber du kannst ein Foto beifügen.

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6. Welche 10 Top-Fehler solltest du bei deiner Bewerbung vermeiden?

  1. Fehler bei Rechtschreibung, Zeichensetzung, im Satzbau
  2. Über Vergangenes zu berichten, statt auffächernd zu argumentieren
  3. Dein stärkstes Argument nicht sofort nach der Anrede bringen
  4. Deine Eignung nicht auf die definierte Job-Position ausrichten
  5. Mit deiner Einleitung die Sicht auf die Job-Eignung versperren
  6. Abstrakte Allgemeinheiten statt Fakten, Namen, Orte
  7. Das Interesse der Gegenseite nicht mit bedenken
  8. Eigene Selbstbewertungen und Ego-Statements
  9. Anspruchslose Schreibe, Alibi-Formulierungen
  10. Negative Ich-Aussagen

bildungsdoc-tipp. Solltest du Schwierigkeiten beim Erstellen deiner Bewerbungsunterlagen haben, kannst du auf professionelle Bewerbungsservices wie ‚Die Bewerbungsschreiber‘ setzen und deine Bewerbung schreiben lassen.

7. Was macht eine gute Bewerbung aus?

Eine gute Bewerbung schreiben bedeutet, der Personalchef ist von deiner individuellen Darstellung gefesselt und du bleibst positiv im Gedächtnis. Phrasenhafte Selbstdarstellungen stoßen ab und stempeln dich als ‚oberflächlich‘ ab. Starte sofort! Was hast du zu bieten? Warum bist du der ideale Kandidat?

Vermeide Höflichkeitsfloskeln, Interessen- und Freudenbekundungen sowie fromme Lügen. Das Bewerbungsanschreiben richtet sich an Profis. Eine Seite ist dafür ausreichend. Personalchefs haben keine Zeit für Bewerberpoesie. Gib beim Lebenslauf schreiben Hinweise auf Praktika, Jobs, Auslandserfahrungen, Schwerpunktfächer, gute Abschlüsse und Projektarbeiten.

Lege der Bewerbung ein bis zwei Referenz- bzw. Empfehlungsschreiben bei, auch wenn das nicht verlangt wird. Aufsetzen sollte die Referenz jemand, der Einfluss hat, neutral und bekannt ist. Solche Referenzschreiben können dir Türen öffnen, die ohne sie verschlossen bleiben. Bei ausländischen Bezeichnungen (Studiengänge, Arbeitsfelder, Institutionen) deutsche Übersetzung anheften. Das gilt auch, wenn vorhanden, für das Empfehlungsschreiben bzw. Zeugnis vom absolvierten Praktikum im Ausland. Es gibt nichts Schlimmeres als Inhalte, die dein künftiger Chef beim Lesen nicht versteht.

Lass die Bewerbung von paar guten Leuten gegenlesen. Jeder Tippfehler ist einer zu viel. Frage spätestens nach einer Woche nach, ob deine Bewerbungsunterlagen eingegangen sind.

bildungsdoc-fazit. Erfolgreich wirst du nur, wenn du anders als die Masse bist. Tu immer etwas mehr als andere von dir erwarten!

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