Schülerpraktikum und Betriebspraktikum

1. (Pflicht-)Betriebspraktikum und freiwilliges Schülerpraktikum – warum so wichtig?

Um herauszufinden, ob dir etwas gefällt, musst du es ausprobieren und deine eigenen Erfahrungen machen. So ist das auch bei der Berufswahl. Ein Schülerpraktikum in einem Unternehmen ist genau die richtige Gelegenheit in den Arbeitsalltag hineinzuschnuppern. Am besten, du machst mehrere Schülerpraktika in verschiedenen Bereichen und Branchen, damit du merkst, welche Arbeit dir leichter fällt und mit welcher Arbeit du unzufrieden bist.

(Pflicht-)Betriebspraktika sind in den meisten Bundesländern in den jeweiligen Lehrplänen vorgeschrieben. Sie sind wichtig für die Berufsorientierung und die beste Möglichkeit für dich, Infos über einen Beruf zu sammeln und Betriebe oder Institutionen kennenzulernen. Schülerpraktika finden in der vorletzten oder letzten Klasse innerhalb der Schulzeit statt und dauern in der Regel zwei bis drei Wochen. Darüber hinaus werden durch Schulen noch Fachpraktika und Praxistage organisiert. Das freiwillige Schülerpraktikum, meist in den Schulferien, organisierst du dir selbst.

bildungsdoc-tipp. Es gibt auch Möglichkeiten für ein Schülerpraktikum im Ausland zu machen: Du bist 17 Jahre und noch ohne Abitur oder du bist 17 Jahre und hast schon Abitur: Schülerpraktikum im Ausland

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2. Das richtige (freiwillige) Schülerpraktikum in den Schulferien finden

Um als Ferienpraktikant arbeiten zu können, musst du mindestens 15 Jahre alt sein. Wenn du unter 18 Jahre alt bist, dürfen es zudem nicht mehr als 20 Arbeitstage (vier Wochen) im Jahr sein. Bevor du mit der Suche beginnst, solltest du wissen:

Welchen Zielen dient dein Schülerpraktikum?

Wo solltest du dein Schülerpraktikum machen?

  • Bei einem Unternehmen oder einem Verband?
  • Bei einem Groß- oder einem Kleinunternehmen?
  • In einer Bank, einem Vertriebsunternehmen oder einer IT-Firma?

Aus den Zielen kannst du ableiten, wie dein Praktikum im Idealfall konzipiert sein sollte. Danach solltest du im Internet recherchieren, intensiv netzwerken, Bewerbungen schreiben, Telefonate führen – es gibt zahlreiche Wege, ein oder mehrere Praktika zu bekommen. Wichtig ist, dass du die Initiative ergreifst und mit deinen Freunden, Eltern und Lehrkräften sprichst. Du förderst so deine Eigenständigkeit. Wähle ein Praktikum, welches deinen persönlichen Stärken und beruflichen Interessen entspricht und bei dem du etwas dazulernst. Mache kein Alibi-Praktikum!

Optimal ist es, wenn du in Unternehmen Schülerpraktika absolvierst, welche deinen Wunschberuf „im Angebot“ haben. So findest du am besten heraus, ob deine Vorstellungen vom zukünftigen Beruf mit der Wirklichkeit übereinstimmen und du deine Stärken in diesem Beruf voll entfalten kannst. Hast du Spaß an der Arbeit, erledigst alle Aufgaben zufriedenstellend, bietet dein Praktikumsbetrieb dir vielleicht sogar eine Ausbildungsstelle an.

bildungsdoc-hinweis. Für alle Praktikumstypen gilt: Bist du unter 15 Jahre alt, darf deine Arbeitszeit nicht länger als 7 Stunden betragen. Bist du zwischen 15 und 18 Jahre alt, sind 8 Stunden erlaubt. Bist du während der Erntezeit in der Landwirtschaft beschäftigt und über 16 Jahre alt, dürfen es nicht mehr als 9 Stunden täglich sein. Und bei einer Arbeitszeit von 4,5 bis 6 Stunden steht dir eine 30-minütige Pause zu. Arbeitest du über 6 Stunden, muss eine Pause von 60 Minuten fest in den Arbeitsplan mit eingeplant werden.

3. Bewerbung schreiben fürs Schülerpraktikum

Egal ob zweiwöchiges Pflichtpraktikum während der Schulzeit oder freiwilliges Praktikum in den Ferien – das Bewerbungsschreiben muss sitzen. Wie formulierst du ein Anschreiben, wenn du noch keine „richtigen“ Referenzen hast? Wie wichtig sind Hobbys? Und wie kannst du diese möglichst positiv ins Licht setzen? Tipps & Hinweise:

  • Informiere dich übers Unternehmen: Schau dir die Unternehmenswebsite an. Im Anschreiben muss klar erkennbar sein, warum du unbedingt in diesem Unternehmen dein Praktikum absolvieren möchtest, welche Abteilungen oder Arbeitsbereiche dich besonders interessieren und warum?
  • Überzeuge mit Hobbys und persönliche Fähigkeiten: Da du als Schüler noch keine beruflichen Erfahrungen hast, kommt es umso mehr auf deine privaten Interessen an. Bringe nachvollziehbar Hobbys, freiwillige Einsätze und persönliche Eigenschaften mit den Aufgaben im Praktikum bzw. deinem Wunschberuf in Verbindung.

bildungsdoc-tipp. Deine Angaben sollten der Wahrheit entsprechen. Hast du keine Hobbys und bist auch sonst nicht so aktiv, dann frage deine Familie und deine Freunde. Frage, welche Eigenschaften sie an dir schätzen und welche Talente du ihrer Meinung nach hast. Auch mit „unspektakulären“ Lieblingsbeschäftigungen kannst du Fähigkeiten oder Eigenschaften in Verbindung bringen, die zum Praktikum passen.

4. Tipps für ein erfolgreiches, freiwilliges Schülerpraktikum

  • Du solltest dich frühzeitig um einen Praktikumsplatz bewerben, da die Unternehmen oft lange Wartelisten haben. Gerade in den Schulferien ist die Nachfrage sehr groß. Erkundige dich bei den Unternehmen, ob und wann ein Praktikum möglich ist und welche Bewerbungsform erwünscht ist.
  • Wähle, wenn möglich, Unternehmen aus, die auch selbst ausbilden. Machst du ein tolles Betriebspraktikum oder freiwilliges Schülerpraktikum, erhältst du am Ende vielleicht einen Ausbildungsvertrag.
  • Ein freiwilliges Schülerpraktikum dauert i.d.R. ein bis drei Wochen. Wähle, wenn möglich, immer die längste Dauer. Bist du nur eine Woche im Unternehmen, kannst du keine Einblicke in die Abläufe erhalten. Du bekommst keine anspruchsvollen Aufgaben zugewiesen und fungierst vielleicht nur als Laufbursche und Kaffeekocher.
  • Unternehmen erwarten Pünktlichkeit, gute Umgangsformen, Interesse an der Arbeit sowie Eigeninitiative. Für dich gilt, ein gutes Arbeitsergebnis zu erzielen. Deshalb frage auch nach, wenn du etwas nicht verstehst.
  • Lass dir am Praktikumsende, für spätere Bewerbungen, ein Praktikumszeugnis oder eine Praktikumsbestätigung ausstellen. Ordne die Unterlagen in deinem Berufswahlpass oder Berufswahlordner ein.
  • Ziehe für dich nach Beendigung des Schülerpraktikums ein persönliches Fazit: Was hat das Betriebspraktikum bzw. das freiwillige Schülerpraktikum dir für deine Berufswahl gebracht?
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5. Was bringt dir persönlich Schülerpraktika?

Bei Schülerpraktika erfährst du nicht nur etwas über einen Beruf, sondern lernst auch allgemeine Arbeitsabläufe eines Unternehmens kennen. Du kannst dich im Umgang mit Kollegen, Vorgesetzten üben und einen möglichen Arbeitgeber kennenlernen. Dabei solltest du deine Stärken präsentieren und zeigen, was du kannst. Nicht selten ist ein Schülerpraktikum ein Sprungbrett in einen festen Ausbildungsvertrag.

Hast du in deinem Lebenslauf ein Praktikum oder sogar mehrere Praktika stehen, bringt dir das Vorteile in der Bewerbung und beim Vorstellungsgespräch. Schließlich sieht der Personaler, dass du dir selbst ein Bild vom Beruf gemacht hast und engagiert bist. Im Vorstellungsgespräch kannst du dann deine Bewerbung besser begründen, da du aus eigener Erfahrung sprichst. Last but not least ist das Erstellen einer Bewerbung für ein Schülerpraktikum schon einmal eine gute Gelegenheit um herauszufinden, wie fit du bist mit Lebenslauf, Anschreiben, etc.

6. Wie bist du im Betriebspraktikum, Schülerpraktikum versichert?

Du bist während deines Schülerpraktikums über das Unternehmen gesetzlich unfallversichert. Bei einem Betriebspraktikum bist du über den Schulträger haftpflichtversichert. Deine Eltern müssen jedoch die Kosten übernehmen, wenn du vorsätzlich und groß fahrlässig handelst. Im freiwilligen Schülerpraktikum kommt die Haftpflichtversicherung des Unternehmens oder die der Eltern je nach Sachverhalt für eventuelle Schäden auf.

7. Brauchst du ein Praktikumszeugnis?

Wichtig! Handelt es sich nicht nur um ein Tagespraktikum, dann lass dir am Ende des Schülerpraktikums ein Praktikumszeugnis geben. Im Praktikumszeugnis werden Aussagen zu deinem Verhalten getroffen, z.B. wird deine Zuverlässigkeit oder deine Motivation bewertet. I.d.R. haben Schulen bzw. die Praktikumsbetriebe Vorlagen für Praktikumszeugnisse. Sonst frage bei der Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer vor Ort nach. Das Zeugnis muss schriftlich auf Firmenbriefpapier ausgestellt werden. Bei einer Vorlage muss der Firmenstempel enthalten sein.

bildungsdoc-tipp. Lege das Praktikumszeugnis in eine gelochte Klarsichthülle und hefte es in deinem Bewerbungsordner ab. Wenn du dich schriftlich um einen Ausbildungsplatz bewirbst, schicke eine Kopie deines Praktikumszeugnisses mit – nie das Original.

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