Private Weiterbildung & Künstliche Intelligenz

1. Lebenslanges Lernen von exis­ten­zi­eller Bedeutung

Verdoppelte sich das Wissen der Menschheit bis zum Jahr 1900 im Durchschnitt etwa alle einhundert Jahre, brauchen wir dafür heute nur noch etwa ein Jahr. Verdoppelt, verdoppelt, verdoppelt. Jahr für Jahr für Jahr. In wenigen Jahren werden wir bei Stunden sein! Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht es – ob wir es wollen oder nicht. Lebenslanges Lernen wird zur Pflicht und Ambition zugleich.

Früher war es so: Bildest du dich weiter, sicherst du deinen Arbeitsplatz, kannst höherwertige Tätigkeiten übernehmen und beruflich aufsteigen. Heute hat nach deiner Weiterbildung vlt. schon eine Maschine deinen Arbeitsplatz übernommen. KI macht es möglich. Für alle austauschbaren Arbeitnehmer, Angestellte brechen schwere Zeiten an. Für 08/15-Arbeitsplätze braucht man kein Personal mehr. Auch Rechtsanwälte, Immobilien- und Versicherungsmakler, Büroangestellte, etc. werden durch KI ersetzt – außer man besetzt Nischen oder macht einen Job, den KI nicht übernehmen kann.

Im Gegenzug werden viel neue Arbeitsplätze entstehen. Da KI alle Lebensbereiche durchdringt und auch durchdringen wird, liegt deine berufliche Zukunft darin, dich mit KI-Anwendungen zu beschäftigen. Dabei geht es nicht einmal vorrangig um das Programmieren, denn das übernehmen die klugen Programme mittlerweile selbst. Doch an der Schnittstelle ‚Mensch und Programm‘ oder ‚Mensch und Maschine‘ werden ‚Übersetzer‘ und ‚Vermittler‘ gebraucht, die Dinge erklären und auf die Reihe bringen können.

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2. Warum ist Lebenslanges Lernen ein MUSS?

Weiterbildung und Zusatzqualifikationen ‚lieben‘ Personaler. Du solltest also eine hohe Motivation besitzen, Neues zu lernen. Du sicherst deinen Job und findest bei unverschuldetem Jobverlust schneller einen neuen. Auch finanziell ist es vorteilhaft, da Unternehmen eine Weiterbildung oft mit einer Gehaltserhöhung belohnen. Neben dem Besuch von Weiterbildungsschulen steigt die Nachfrage nach Fernunterricht, da dieser berufsbegleitend absolviert werden kann. Du gibst weder Arbeitsplatz noch geregeltes Einkommen auf. Nutze zur Finanzierung deiner Weiterbildung die Förderprogramme von Bund und EU.

bildungsdoc-tipp. Ob du eine Weiterbildung brauchst, kannst du schnell herausfinden. Schau im eigenen Berufsbereich nach aktuellen Stellenanzeigen. Sind im Anforderungsprofil Qualifikationen enthalten, die du nicht hast, wird es Zeit für eine Weiterbildung. Oder du lässt dir vom Chef ein Feedback zu deinen Schwächen geben.

3. Checkliste: Wie findest du die passende Weiterbildung?

Was sind deine Weiterbildungsziele? Was möchtest du erreichen: Willst du dich beruflich umorientieren, deine vorhandenen Kompetenzen an die Arbeitsmarktentwicklungen anpassen, die nächste Karrierestufe vorbereiten?

Wie ist dein aktueller Bildungsstand? Welche Voraussetzungen bringst du mit? Welche Berufserfahrungen und Abschlüsse hast du? Was sind deine Stärken und Schwächen, was sind deine Kompetenzen?

Was solltest du können? Möchtest du ‚aufsteigen‘, solltest du überlegen, welche Kompetenzen und welches Know-how in der nächsten Karrierestufe gefragt sind: Fehlt dir Fachwissen, sind deine Managementfähigkeiten noch ausreichend? Wenn du unsicher bist, bitte deinen Chef um eine Einschätzung.

Wie sehen Zeitmanagement und finanzielle Situation bei dir aus? Lassen Finanzen, die berufliche und familiäre Situation eine Weiterbildung zu? Wie viel Zeit steht dir zur Verfügung? Ist es wenig, wähle ein E-Learning-Programm. Beachte: Wenn du deine Managementfähigkeiten verbessern willst, sind diese Programme meist ungeeignet.

Welche Weiterbildungsanbieter sind geeignet? Sei bei der Kursauswahl kritisch. Nicht jeder Anbieter ist seriös und kompetent. Sicher gehst du, wenn du dich in deiner Firma nach Weiterbildungsangeboten erkundigst. Passen diese nicht zu deinen Zielen, suche in Weiterbildungsdatenbanken nach entsprechenden Anbietern.

Kann dich dein Arbeitgeber bei der Weiterbildung unterstützen? Frage nach, ob das Unternehmen die Kosten deiner Weiterbildung vollständig oder teilweise übernimmt. Kläre ab, ob dein Arbeitgeber die Kosten von dir zurückzufordert, wenn du in einem bestimmten Zeitraum kündigst. Durch eine Rückzahlungsklausel kann dein Recht auf einen Arbeitsplatzwechsel über Jahre eingeschränkt sein. Kläre, ob du Bildungsurlaub beantragen bzw. für die Zeit der Weiterbildung freigestellt wirst.

4. Wie findest du den passenden Weiterbildungskurs?

Beantworte folgende Fragen, verschaffe dir einen Überblick:

  • Was möchtest du beruflich erreichen und welche Qualifikationen fehlen dir zur Weiterentwicklung?
  • Wie möchtest du lernen – per Fernunterricht, Fernstudium oder im Präsenzkurs?
  • Checke Weiterbildungsdatenbanken – Überblick über das aktuelle Kursangebot.
  • Lass dir vom Weiterbildungsanbieter Info-Material zusenden. Wichtige Einblicke in die angebotenen Kurse bietet oft die Website des jeweiligen Anbieters.

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5. Wann ist der richtige Zeitpunkt?

  • Nach Beendigung des Erststudiums wird die erste Entscheidung fällig. Lieber erst einmal Praxiserfahrungen sammeln und Geld verdienen oder gleich weiterqualifizieren – z.B. vom Bachelor zum Master. Empfehlung: Erst einmal Praxiserfahrungen sammeln, denn der Master ist ‚vertiefend‘. Und nach dem Bachelor wissen die meisten Absolventen noch nicht, wo ihre wahren Interessen, Stärken liegen.
  • Bist du im Berufsleben und dein Arbeitgeber zeigt keine Aktivitäten bzgl. einer Weiterbildung, obwohl du dich gern weiterentwickeln möchtest, dann sprich ihn an. Deine Pläne musst du mit deinem Arbeitgeber besprechen, weil er sich dann mit dir beraten kann, welche Weiterbildung optimal für dich und das Unternehmen ist.
  • Bietet dir dein Arbeitgeber eine Weiterbildungsmaßnahme an, dann checke sie und sage möglichst kurzfristig zu. Eine Weiterbildung macht dich garantiert nicht dümmer und du kannst davon ausgehen, dass dein Arbeitgeber genau geprüft hat, ob diese Maßnahme zu dir passt oder nicht. Schließlich bezahlt er sie auch.
  • Bei Arbeitslosigkeit bzw. Arbeitssuche solltest du jede Möglichkeit nutzen, dich sinnvoll(!) weiterzubilden. Dazu gehören auch Tages- oder Wochenseminare. Prüfe vorher gezielt, welche finanziellen Förderungen du nutzen kannst und wann und wo du diese beantragen musst.

bildungsdoc-tipp. Sagt dir dein Bauchgefühl, dass du noch weitere Infos benötigst, dann frage bei den Bildungsberatern der Industrie- und Handelskammern nach. Sie haben neben professionellen Rat oft auch einen guten Überblick über die einzelnen Branchen und deren Entwicklung. Aber Vorsicht! Kammern versprechen objektive Ratschläge, obwohl sie auch selbst Weiterbildungsanbieter sind.

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6. Was kennzeichnet gute Anbieter?

  • Macht der Weiterbildungsanbieter in seinem Kursangebot klare Angaben, u.a. zu notwendigen Vorkenntnissen, Zielgruppe, Inhalt, Zielen, Lernmethoden, Ort und Kosten, wie und was wird geprüft, wo findet die Prüfung statt.
  • Welche Lernmethoden erhöhen den Lernerfolg?
  • Art von Zeugnis oder Zertifikat bei Abschluss?
  • Ist Dozent fachlich, didaktisch kompetent?
  • Sind Kosten vollständig aufgelistet?
  • Anbieter, Programm staatlich anerkannt?
  • Gibt es eine Beschränkung der Teilnehmerzahl?
  • Nutze auch die Checkliste des BiBB, die dich bei deiner Entscheidung für einen fachlich geeignetes und qualitativ hochwertiges Weiterbildungsprogramm unterstützt.

bildungsdoc-hinweis. Nimmst du eine staatliche Förderung für dein Weiterbildungsprogramm in Anspruch, ist eine persönliche Beratung in einer der bundesweiten Beratungsstellen Voraussetzung. Hier werden Ziele und Maßnahmen, inklusive Weiterbildungsangebote besprochen.

7. Vorteile berufsbegleitendes Studium

Vorteil eines berufsbegleitenden Studiums ist, dass du Job, und dein regelmäßiges Einkommen, nicht aufgegeben musst. Nachteilig ist die nicht zu unterschätzenden Doppelbelastung. Das Angebot an nebenberuflichen Studienmöglichkeiten ist in den letzten Jahren stark angestiegen – egal ob bei Präsenzstudium, Abendstudium, Fernstudium. Jeder, der ein berufsbegleitendes Studium beginnt, muss sich vorher die Frage stellen, welche Studienform für ihn die richtige ist.

8. Vorteile weiterbildende Masterprogramme

Bist du schon länger im Beruf, weißt du, welches Wissen dir fehlt. Viele Masterprogramme sind interdisziplinär, die Kommilitonen kommen aus unterschiedlichen Branchen und Berufen, sodass du gute Netzwerke aufbauen kannst.

Voraussetzung ist meist eine mindestens einjährige Berufserfahrung. Oft werden die Programme berufsbegleitend in Teilzeit angeboten – entweder als Onlinestudium mit einigen Vor-Ort-Veranstaltungen oder als Präsenzstudium an Wochenenden und Ecktagen wie Montag oder Freitag. Die Kosten für diese Masterprogramme können, müssen aber nicht, hoch sein.

Firmen entdecken den berufsbegleitenden Master als effektive Weiterbildungsmaßnahme für ihre engagiertesten Mitarbeiter und bezahlen das Masterprogramm komplett oder anteilig. Von den weiterbildenden Mastern ist der auf die Vermittlung von Managementwissen ausgerichtete MBA am bekanntesten.

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