Schulische Ausbildung

Warum gibt es die schulische Berufsausbildung?

Es gibt eine Reihe von Berufen, die Fachkräfte erfordern, aber nicht in das handwerkliche Ausbildungssystem passen. Für diese Berufe gibt es die schulischen Ausbildungen. Sie sind durch Bundes- oder Landesrecht geregelt, d.h. manche Berufe gibt es deutschlandweit, andere in einigen Bundesländern. Bei einer schulischen Ausbildung unterschreibst du keinen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen, sondern absolvierst einen Großteil deiner Ausbildung an einer staatlichen oder einer privaten Berufsfachschule. Der Besuch staatlicher Schulen ist kostenfrei, private Schulen hingegen verlangen ein Schulgeld.

bildungsdoc-tipp. Während einer schulischen Ausbildung kannst du, unter bestimmten Voraussetzungen, eine finanzielle Unterstützung in Form von BAföG erhalten. Ansprechpartner sind die Ämter für Ausbildungsförderung der zuständigen Stadt- und Kreisverwaltung.

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1. Welche Voraussetzungen sind für die schulische Ausbildung notwendig?

Die Voraussetzungen für eine schulische Ausbildung sind abhängig von Berufsfachschule bzw. Berufskolleg sowie der Wahl der Ausbildung. I.d.R. wird ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Manche Schulen führen zusätzlich Eignungstests durch. Für einige Ausbildungsberufe wird auch ein Vorpraktikum vorausgesetzt.

2. Wie lange dauert die schulische Ausbildung?

Die Ausbildung dauert i.d.R. 2-3 Jahre und findet in Vollzeit statt. Mit dem 1-2jährigen Besuch einer Berufsfachschule erlangst du eine berufliche Grundbildung. Bei einer Ausbildungsdauer von 2-3 Jahren schließt du hingegen mit einer Berufsausbildung ab. Dabei wird der theoretische Teil mit drei oder mehr Praktika verbunden.

3. Wie ist die schulische Ausbildung aufgebaut?

In der schulischen Berufsausbildung erfolgt die Ausbildung an Berufsfachschulen oder Berufskollegs. Die Schüler haben Vollzeitunterricht und machen zwischendurch mehrwöchige Praktika. Im theoretischen und praktischen Unterricht an der Schule lernst du alles Wichtige für den Beruf. in den Praktikumsphasen von unterschiedlicher Länge wendest du die gelernte Theorie an und bekommst so Praxisbezug.

4. Welche Ausbildungsvergütung erhältst du in der schulischen Ausbildung?

I.d.R. gibts bei schulischer Berufsausbildung keine Ausbildungsvergütung. Ausnahmen gibt es aber bei Berufen im Gesundheitsbereich mit hohen Praktikumsanteilen, z.B. Krankenpfleger. In der Pflege erhalten Auszubildende (Öffentlicher Dienst) im ersten Ausbildungsjahr 1.165 € brutto im Monat, 1.230 € im zweiten und 1.330 € im letzten Jahr der Ausbildung.

5. In welchen Branchen kannst du eine schulische Berufsausbildung absolvieren?

Branchen sind u.a.:

  • Pflege- und Sozialbereich
  • Fremdsprachen
  • Pädagogik
  • Gestaltung
  • Wirtschaft
  • Technik & IT
  • Musik
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6. Wie erfolgt die Bewerbung bei der schulischen Ausbildung?

Sende deine Bewerbungsunterlagen ein Jahr vor Ausbildungsbeginn direkt an Berufsfachschule bzw. Berufskolleg. Oft gibts Anmeldefristen, deshalb rechtzeitig bei ausgewählten Schulen informieren.

7. Welchen Abschluss erhältst nach der schulischen Ausbildung?

Interessierst du dich für schulische Ausbildung, solltest du dich vorab informieren, ob die Ausbildung an der jeweiligen Schule mit einem staatlichen oder staatlich anerkannten Abschluss endet. Zumindest sollte die Schule ein Abschlusszeugnis anbieten, das in ganz Deutschland (und nicht nur im jeweiligen Bundesland) anerkannt ist.

8. Welchen Stellenwert hat die schulische Berufsausbildung in der Wirtschaft?

Innerhalb einer Branche sind die Bestandteile einer Ausbildung oft noch recht unterschiedlich. Das liegt daran, dass für diese Ausbildungsform die Bundesländer verantwortlich sind und es keine zentralen Regelungen gibt. Das stört die Unternehmen. Außerdem ist die mangelnde Nähe zur Praxis nachteilig.

Schlüsselqualifikationen wie Flexibilität, Kritikfähigkeit, prozessbezogenes Arbeiten oder auch Verantwortungsbewusstsein werden an einer Berufsfachschule oder einem Berufskolleg nur sehr peripher behandelt und können in den nur sehr kurzen Praktika nicht ausreichend vermittelt werden. Die Wirtschaft muss somit später bei diesen Berufseinsteigern „nachbessern“!

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